Wenn jemand nur einen Tag Zeit hat, um die Toskana zu Fuß zu erkunden… dann empfehle ich genau diese Etappe, von Montalcino über San Quirico d’Orcia nach Pienza.
Ich bin total begeistert, es war einfach ein toller Tag. Obwohl ich zwischen Montalcino und Pienza schon unterwegs war und viele „must-sees“ bereits kannte, hat mich die heutige Strecke (die ich so noch nicht gegangen bin) echt überwältigt… und auch ziemlich geschafft. Rechnet man den improvisierten „Abstecher“ nach San Quirico hinzu, waren es gut 30 km, die ich zurückgelegt habe. „Gut 30“ war es gegen Mittag laut Thermometer bzw. Wetter-App auch. Da habe ich mich kurz geärgert, dass ich meinen „schicken“ Sonnenhut nicht mitgenommen hatte.
Nachdem ich mich heute Morgen um viertel vor sechs aus dem Bett geschwungen gequält hatte, saß ich kurze Zeit später im Bus 112 nach Torrenieri. Dort bin ich dann einmal umgestiegen und war schon um halb acht in Montalcino. Und was soll ich sagen… außer mir war da um diese Zeit so gut wie niemand. Herrlich, denn Montalcino ist echt schön. Nach einem erneut kleinen und leckeren Frühstück bin ich dann losgezogen. Es war so angenehm, nur drei Liter Wasser, zwei Äpfel und vier gut belegte Brote im Rucksack zu haben. Da bin ich anderes gewohnt. Vielleicht hätte ich aber besser noch zwei Liter mehr zu trinken mitnehmen sollen… so musste ich mittags ungeplant an der Via Cassia „rechts abbiegen“, um in San Quirico d’Orcia Wasser zu kaufen. Bei der Gelegenheit habe ich dann direkt eine große Runde durch den Ort gedreht. San Quirico mag ich sehr… nicht nur wegen der tollen „Pici cacio e pepe“, die ich heute in einer kleinen Trattoria gegessen habe. San Quirico ist so wunderbar einfach und unaufgeregt… was daran liegen mag, dass es hier nicht viele Touristen gibt. Warum auch immer. Wenn man nichts gegen Zypressen hat, muss man die Strecke zwischen San Quirico d‘Orcia und Pienza einfach lieben. Und spätestens an der Capella della Madonna di Vitaleta ist man ergriffen von der einmaligen Landschaft… zumindest geht es mir so. Die letzten (Kilo-)Meter nach Pienza führten dann durch den wahrscheinlich schönsten Teil des Val d’Orcia.
Ich muss sehen, dass ich zum Ende komme, ich werde langsam doch ziemlich müde. Noch zwei nette Geschichten von unterwegs. Zum einen ist mir heute, zum ersten Mal nach fast 1000 Kilometern zu Fuß durch die Toskana, eine große Eidechse von vorne kommend zwischen meinen Beinen durch geflitzt. Ich weiß nicht, wer sich dabei mehr erschrocken hat. Zum anderen bin ich wieder einem „unbekannten Hund“ begegnet. Diesmal war er aber eine Nummer kleiner und auch recht schnell wieder verschwunden.
So, hier noch schnell eine kleine Auswahl von mehr als dreihundert Fotos, die ich heute gemacht habe.