„Non ti pèrdi“… war der gut gemeinte Rat, den ich heute Morgen mit auf den Weg bekam. Da mir „pèrdi“ aber nichts sagte, habe ich mich prompt verlaufen (= pèrdersi). Und das obwohl ich diese Etappe so ähnlich schon mal vor zwei Jahren gegangen bin. Kurz hinter Chiusure habe ich im Wald einen kleinen, unscheinbaren Weg übersehen. Das habe ich leider erst eine 3/4 Stunde später realisiert, als mein schöner, breiter Weg vor dem unüberwindbaren Eisentor einer Villa endete. Große Verzweiflung! Gefreut hat mich dagegen, dass ich heute unterwegs zwei Schäferhunden begegnet bin, bei denen ich mir sicher war, dass sie mich bei meiner letzten Tour in die Flucht geschlagen hatten. Die Gesichter und vor allem die Zähne kamen mir sehr bekannt vor. Diesmal trennte uns zum Glück ein Zaun… allerdings nicht hoch genug, um in Ruhe ein Foto zu machen. Bis mittags war der Himmel heute ziemlich bedeckt. Gut zum Wandern, schlecht zum Fotografieren. Das änderte sich aber als ich das traumhaft gelegene Kloster Monte Oliveto Maggiore hinter mir gelassen hatte. Auf einmal schien die Sonne (richtig heftig) und begleitete mich auch bis Buonconvento und meinem heutigen Etappenziel, der „Fattoria Pieve A Salti“. Buonconvento hatte mir damals schon gut gefallen. Die kleine Stadt, die an der Via Francigena liegt, strahlt für mich eine besondere Ruhe und entspannte, einladende Atmosphäre aus.
Ich sitze übrigens gerade auf der rechten Bank. Gut, dass mich hier keiner kennt… denn wenn es morgen wieder so lecker warm wird, werde ich wohl mal meinen schicken Tropenhut tragen (klingt irgendwie besser als Sonnenhut).
Die Karte zur heutigen Etappe: