Satt und zufrieden sitze ich in Pienza in einem kleinen Restaurant und lasse den Tag Revue passieren. Es hat wieder viel Spaß gemacht. Auf meiner nun vorletzten Strecke hierher bin ich unter anderem durch Bagno Vignoni gekommen, einem kleinen Ort, der insbesondere wegen seines Thermalbeckens berühmt und schön anzusehen ist. Aber wirklich herrlich, trotz bedeckten Himmels, war dann der anschließende Weg durch die Landschaft des Val D’Orcia (Orciatal). Bestimmt hätten die endlos weiten Felder mit ihrer ockerbraunen Farbe vor einem blauen Himmel noch beeindruckender ausgesehen, aber auch so war es ein einmaliges Erlebnis. Kurz vor Pienza riss dann zum ersten Mal die Wolkendecke ein wenig auf. Als ich mich wenig später frisch geduscht auf den Weg machen wollte, um mir den Ort näher anzuschauen… war er völlig unerwartet da, der blaue Himmel. Und so habe ich am frühen Abend erst noch einen großen Spaziergang wieder raus aus Pienza runter ins Tal gemacht (ohne Rucksack). Es war einfach traumhaft… fast schon kitschig schön war der Moment, in dem drei Rehe aus dem Wald kamen, um auf den Feldern im Sonnenuntergang zu fressen. Diese tolle Abendrunde hat dann auch den Ausschlag dafür gegeben, dass ich morgen etwas übermütig werde. Ich werde meine geplante Tour um einen Abstecher ins Naturreservat Lucciola Bella verlängern… das sind dann zwar insgesamt knapp 33 Kilometer, aber es ist die letzte Etappe.
Noch kurz zu Pienza… eine sehr schön angelegte Stadt mit vielen verwinkelten, schmalen Gassen. Es gibt einige nette, kleine Geschäfte und viele gemütliche Restaurants (in einem sitze ich wie gesagt gerade) und vor allem… Pecorino-Käse. Lecker! Ich dachte bisher immer es gäbe einen Käse namens Pecorino… von wegen, es gibt hier ein paar Geschäfte, die verkaufen nichts anderes als unzählige, verschiedene Sorten. Eine Sorte Pecorino harmoniert im Moment übrigens hervorragend mit einem kräftigen Vino della casa.
Die Karte zur heutigen Etappe: