Um der großen Mittagshitze auszuweichen, bin ich heute wieder sehr früh aufgestanden und mit noch angenehmer Morgensonne im Rücken in Pienza gestartet.
Es ist schon faszinierend wie viel Licht ausmacht… die frühe, tiefstehende Sonne bringt einfach herrliche Farben hervor. Nachdem ich in dieser Woche bereits mittags und abends an der Capella della Madonna di Vitaleta gewesen bin, habe ich heute im Schatten der Kapelle auf einer Bank gefrühstückt.
Gestärkt ging es dann über San Quirico d’Orcia nach Bagno Vignoni. Ach ja, ich wusste bis heute nicht, wie blitzschnell Schlangen sein können. Kurz vor San Quirico habe ich ein ziemlich großes Exemplar aufgescheucht, das sich auf einer Mauer am Wegesrand sonnte. Irgendwie habe ich von da an etwas genauer darauf geachtet, wo ich meine Füße hinsetze.
Sehr beeindruckend fand ich unterwegs das Castello di Vignoni Alto. Obwohl ich auf früheren Touren schon zwei Mal ganz in der Nähe war, bin ich heute zum ersten Mal in der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burganlage gewesen… verdammt viele, alte Steine. In Bagno Vignoni wollte ich eigentlich nur eine Pause machen, aber irgendwie haben meine Füße gesagt, dass hier Ende ist und sie keinen Schritt weiter gehen wollen. Auf Füße soll man hören und so bin ich am frühen Nachmittag mit dem Bus zurück nach Pienza gefahren.
In den vergangenen sieben Tagen habe ich nun rund 200 Kilometer auf einigen bekannten, aber auch auf vielen neuen Wegen zurückgelegt… und sieht man von wenigen schmerzhaften Schritten ab, war es eine großartige Woche.
Morgen früh werde ich zum Auslaufen noch eine ganz kleine Runde in Pienza drehen, bevor ich mit dem Bus nach Florenz fahre. Von dort geht’s abends mit dem Nachtzug zurück nach Hause… auf das ich mich, so toll es hier auch war, sehr freue.